Es ist schon eine Weile her, da wurde ich auf der Küchenbank in meinem Elternhaus in St. Pölten geboren, die Hebamme fand das praktischer, und so sollte ich zwischen Herd und Brotschneidemaschine das Licht der Welt erblicken. Da ich damals schon auf ein gewisses Ambiente Wert legte, protestierte ich ob dieses Empfanges, indem ich der Welt zuerst meinen Allerwertesten entgegenhielt. Somit war auch klar, dass ICH da war - und nicht Günter. Man rechnete nämlich mit einer männlichen Fortsetzung der Linie. Somit wurde Günter nun Veronika genannt. Mit dem Namen Günter gäbe es eine eigene Geschichte, aber das würde jetzt zu weit führen.
Mit Höhen und Tiefen durchstreifte ich die Schule, heuerte in einem Krankenhaus an, und wurde als praktizierender Hypochonder an meine Grenzen gebracht. Wohin also? Eine Alternative war gefragt. Da schon seit meiner Kindheit der Wunsch in mir bestand, Schauspielerin zu werden, war nun der richtige Zeitpunkt gekommen, diesen auch wahr werden zu lassen. Meine Familie reagierte dementsprechend. Günter…äh, nein…Veronika wollte jetzt auch noch einen Hungerleiderberuf ergreifen. Völliges Unverständnis schlug mir entgegen. Aber wie gesagt, ich kam ja schon mit einem Statement auf die Welt. Trotz krisengebeutelter Herzen unterstützte mich meine Familie aber trotzdem und fand sich damit ab, eine Gauklerin unter sich zu haben.
Ich besuchte das Konservatorium der Stadt Wien im Fach Schauspiel. Bei den Nestroyfestspielen in Maria Enzersdorf, denen Kammerschauspielerin Prof. Elfriede Ott als Intendantin vorstand, durfte ich schon während der Ausbildung meine ersten Erfahrungen sammeln.
Gleich nach dem Diplom, welches ich mit Auszeichnung bestand (ich muss es einfach erwähnen, weil ich halt schon auch ein bissl stolz bin), ging es nach Bregenz ans Theater, wo ich drei wunderbare Jahre verbrachte. Noch heute bin ich eine Ländleliebhaberin!
Um das Ganze jetzt zu verkürzen und die werte Leserschaft nicht mit Details zu langweilen, überspringe ich jetzt ein paar Theatergeschichten von den Volksschauspielen Telfs, den Bregenzer Festspielen, dem Kabarett Simpl, dem Stadttheater Berndorf und noch anderen, komme gleich zu Film und Fernsehen, wo ich mittlerweile auch schon in Erscheinung trat. Falls es Sie wirklich interessiert, können Sie es gerne in meiner beruflichen Vita nachlesen.
Wie sich vor einigen Jahren herausstellte, ist nichts im Leben umsonst. Und so sollte mir auch meine Zeit im Krankenhaus noch zu Gute kommen. Spät aber doch, „promovierte“ ich zum Doktor der Gerichtsmedizin (man verzeihe mir das Ignorieren des derzeit üblichen Genderns), und bin seit der 16. Staffel von „SOKO KITZBÜHEL“ nun wesentlich (jedenfalls meiner ganz eitlen und persönlichen Meinung nach) an der Aufklärung der Verbrechen am Fuße des Wilden Kaisers beteiligt. Was für ein Spaß! Zu tun gibt’s genug, denn gestorben wird ja immer, wie es so schön heißt! Aber weil man ja bekanntlich aufhören soll, wenn es am schönsten ist, hat sich das Schicksal dazu entschlossen, mich auf neue Wege zu schicken und hoffentlich noch den ein oder anderen künstlerischen Leckerbissen für mich in petto. Wir dürfen gespannt sein!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Durchforsten meiner Homepage, die von einem fleißigen Wichtelfräulein regelmäßig mit neuen Informationen versorgt wird, damit Sie auf dem Laufenden bleiben.
Bis demnächst!
Alles Liebe, Ihre Veronika Polly